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Das Wirken der Katharinenschwestern in Afrika

Da sein für die Ärmsten der Armen

 

   

 

 

 

 

Diese Menschen aus dem Stamm der Pygmäen leben in Erdhügeln (Kamerun)

 

 

Die Leiterin in Sokodé Schwester M. Ewa Drozdowska besucht eine Familie in Lomié

 

 Die katholische Schule, in der zwei Ordensschwestern unterrichten

 

Im Februar 2009 feierten die Katharinenschwestern das 25-jährige Bestehen ihrer Region Togo. Das allein schon war Anlass für die Generaloberin Schwester M. Vera Loss von Rom aus zu einer 50-tägigen Reise aufzubrechen, um die verschiedenen Missionen der Katharinen-schwestern in Afrika zu besuchen und anschließend das 4. Regionalkapitel in Togo zu leiten. Die Region Togo hat 8 Gemeinschaften in drei Ländern: Fünf in Togo, eine in Kotopoumga im Norden Benins, zwei im ärmsten Teil Kameruns. „Wir sehen, dass die Saat des Charismas unserer Kongregation, die auf den afrikanischen Kontinent weitergetragen wurde, aufgeht - sie keimt und wächst“ schließt die Generaloberin ihren eindrucksvollen Reisebericht, der Einblick in das Wirken der Katharinenschwestern gibt - in Regionen, wo es an fast allem fehlt. Steigende Armut, Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose, Cholera, Krebs, Aids erschweren die Arbeit hier ebenso wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Korruption und die unsichere Situation in den Ländern. Vielen Menschen fehlt es an den einfachsten lebensnotwendigen Dingen. Die afrikanischen Katharinenschwestern tun, was sie können. Sie sorgen für Waisenkinder, leiten Schulen, erteilen Unterricht, pflegen die Kranken, lehren das Nähen - und den Katechismus. Sie geben den Menschen in ihrem Wirkungsumfeld Halt und Hoffnung, Gesundheit und Glauben, Zuversicht und Zukunft. Wir folgen dem Weg und den Eindrücken der Generaloberin aus Rom.

 

Wirken in Kamerun

Sie beginnt ihre Reise in Lomié (Kamerun), einer Stadt mit ca. 5000 Einwohnern, in der eine der Schwestern mit 5 Hilfskräften eine Krankenstation leitet, eine andere arbeitet mit Frauengruppen aus entfernten Siedlungen, eine andere ist für zwei katholische Schulen in der Stadt verantwortlich, sie vermittelt auch Patenschaften für Schüler, deren Familien die umgerechnet € 15 Schulgeld pro Jahr nicht aufbringen können. „Es ist alles sehr einfach, arm und karg. Die Missionsstation befindet sich in einer bewaldeten Gegend. Man sieht die kleinen Häuser kaum zwischen all den Bäumen. Auch tagsüber dringt wenig Licht durch, das Wasser ist immer knapp.“ beschreibt Schwester M. Vera Loss die Situation. Etwa 400 km weiter liegt Monatelé (Kamerun), wo sich erst seit eineinhalb Jahren eine Gemeinschaft mit zwei Schwestern zu etablieren sucht. Eine ist verantwortlich für pastorale Dienste in der Pfarrkirche, die andere für die Vorschulklasse und den Chor einer katholischen Schule. „Sie sind in einfachen und ärmlichen Gebäuden untergebracht. Es gibt dort einige Klassenzimmer, die mit dem Nötigsten ausgestattet sind: einfache Schulbänke, einer Tafel, einem rustikalem Pult für den Lehrer, einem kleinen Schrank, Schachteln und Kisten für die Unterrichtsmaterialien“ berichtet die Generaloberin. Die Arbeit der Schwestern gestaltet sich hier schwieriger als in Togo, sie sind die dritte Ordensgemeinschaft, die versucht, hier mit dem Volk zu leben. Sie denken darüber nach, ein Internat oder einen Kindergarten zu bauen, um einen Ort für Jugendliche zu schaffen - für Treffen, Katechese und Fortbildung.

 

Regionalsitz in Sokodé /Togo 

Die nächste Station ist Lomé, die Hauptstadt von Togo. Das Haus der Katharinenschwestern hier ist sehr groß und liegt direkt neben der Pfarrkirche. Aufgabe dieses Hauses ist, Schwestern, die in die Hauptstadt kommen, aufzunehmen. Eine der Schwestern ist verantwortlich für die Kommunität und Pastorale Dienste in der Gemeinde, eine andere arbeitet in einem privaten Krankenhaus. Das kirchliche Leben hier ist sehr intensiv, die Lesungen und Predigten werden in Französisch oder der Stammessprache gehalten. In Sokodé (Togo) ist der Regionalsitz der Katharinenschwestern. Mit auf dem Gelände der Schwesterngemeinschaft leben hier neun Waisenkinder. Sie besuchen die katholische Schule, in der zwei der Ordensschwestern unterrichten. „Auf dem Gelände um das Haus sind ein Garten, Kräuterbeete, Obstgärten. Es gibt dort eine Katze und einen Hund, es werden Enten, Hühner, Hasen und Ziegen gezüchtet – eine bunte Familie! Obwohl das Haus weit vom Stadtzentrum entfernt ist, ist es gut besucht. Verwandte, Geistliche, Freunde, Arme und Kranke kommen auf der Suche nach Hilfe und Unterstützung“ heißt es in dem Reisebericht. 

 

Engagement in Benin und Burkina Faso  

Weiter geht die Reise nach Kotopunga (Benin), wo die Schwestern in einem großen, rustikal gebauten Haus wohnen. „Hinter dem Haus befindet sich ein Gelände mit einer Hütte für Versammlungen, einem Raum für den Nähkurs, eine Garage und ein Gemüse- und Fruchtgarten. Alles ist sehr trocken. Es gibt elektrisches Licht, das durch Solarenergie gewonnen wird, aber nur einige Stunden am Abend genutzt werden kann“ beschreibt die Generaloberin auch diese Umgebung sehr anschaulich. Die Schwestern sind hier für die Evangelisierung von Kindern und Erwachsenen zuständig. Sie halten Nähkurse und bügeln mit einem Bügeleisen, das noch mit Kohlen erhitzt wird. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört ein Internat mit 40 Schülern zwischen 6 und 22 Jahren. „Wie viele Opfer nehmen die Kinder auf sich, um lernen zu können!“ reflektiert die Generaloberin. „Wenn es Nacht wird, lernen sie ihre Lektionen in Gruppen auf Bänken oder Kisten im Licht von Laternen und Lampen, während die „Mama“ den Kleineren beim Baden hilft und einen riesigen Topf voller Maniok und ein bisschen Soße zubereitet.“ Gekocht wird auf dem Hof vor dem Haus. Die Schlafsäle sind nur mit Zink bedeckt - und das bei dieser Hitze. Für die Wäsche oder eine Dusche muss jeder sein Wasser aus dem Brunnen holen. 

Durch eine sehr trockene und heiße Gegend geht es weiter nach Quagadougou und Kodogodou (Burkina Faso), um dort zwei Schwestern zu besuchen.Entlang der Straße sieht man Dörfer aus kleinen, runden Häusern, mit zusammen gebundenem Stroh gedeckt, mit winzigen Fenstern und Türen. Das ist eine typische Bauweise, um sich vor dem starken Wind der Sahara zu schützen.“ Die beiden Katharinenschwestern wohnen bei anderen Ordensgemeinschaften und studieren Krankenpflege.

 

Zurück nach Togo

Die nächste Station ist Biankuri, wo die Schwestern ein großes Anwesen zur Verfügung haben, das durch eine französische Initiative eingerichtet wurde und unterstützt wird. Dazu gehörten Haus, Hof, Kapelle, Gästehaus, Garage, Vorratskammer, eine Laubhütte für Versammlungen und ein Hühnerstall. Vor dem Haus befindet sich ein „Gesundheitszentrum“ mit 20 Mitarbeitern samt Labor und Apotheke. Eine der Schwestern leitet dieses Zentrum, das zur Diözese Dapaong im nördlichsten Teil Togos gehört. Eine andere Schwester arbeitet in der Krankenpflege, eine andere hilft im Labor und gibt im Rahmen des Sozialdienstes Nähkurse. In der Versorgung haben Kinder und Geburtshilfe Priorität, sowie die Behandlung von Aids und Malaria. Es gibt keinen Arzt. Die Pflegekräfte tun hier ihr Bestes. „Die Ausstattung ist sehr dürftig, fast alles wurde von deutschen Krankenhäusern gespendet. Einige Betten bestehen nur aus einer Auflagefläche aus Zement. Jede Familie sorgt für die Ernährung und die Wäsche ihres Kranken. Bettwäsche haben nur die Patienten, die sie mitbringen. Es ist 39° Grad heiß! Elektrizität gibt es nur einige Stunden am Tag. Die Kühllagerung für die Medikamente funktioniert mit Petroleum. Das nächste Krankenhaus ist 35 km entfernt.“ so die anrührende Beschreibung der Generaloberin. Weiter geht die Reise nach Pagouda (Togo) wo sich das Noviziat direkt neben der Pfarrkirche befindet. Auf demselben Grundstück gibt es einige Pavillons und Räume für soziale Dienste: ein Internat für 20 Mädchen, einen Kindergarten, einen Raum, in dem zwei Lehrerinnen Nähkurse für 30 Schülerinnen geben und eine Apotheke. Schwester M. Vera Loss beschreibt es so: „Die Internate in dieser Gegend sind sehr einfach: Zimmer mit einigen Betten, Liegeplätzen und kleinen Schränken. Es gibt einen Wasserbrunnen, eine „afrikanische“ Küche, wo jeder eine Feuerstelle hat, und einen eigenen Platz, an dem Essen und Gefäße aufbewahrt werden. Manchmal gibt es einen Raum zum Lernen mit Stühlen und Tischen.“ Die Noviziatsleiterin und die vier Novizinnen suchen vor Ort nach Menschen, die sich um die Waisenkinder kümmern und organisieren Patenschaften in Deutschland und Polen - € 20 pro Monat sind schon eine große Hilfe. In Guerin Kouka, der ersten Gründung in Togo, kümmern sich die Leiterin, 2 Schwestern, 3 Postulantinnen und 2 Präpostulantinnen um die Kranken, die hier für kleinere Behandlungen und mit der Bitte nach Medikamenten ankommen. Im 10 km entfernten Nampoche wird unter der Leitung einer Katharinenschwester eine Gesundheitsstation wieder eröffnet. Die Menschen haben dort mehr Vertrauen in die Behandlung der Schwestern als in das Krankenhaus in Guerin Kouka. „Um das Haus herum ist ein recht großes Grundstück mit vielen Bäumen, in denen Fledermäuse Unterschlupf finden. In der Nähe des Brunnens versuchen die Schwestern einen kleinen Gemüsegarten zu kultivieren und Hühner zu züchten.“ Die Schwestern betreuen hier auch alte und arme Menschen sowie ein kleines Internat mit 12 Schülern, meist Aids-Waisen. Wie in Pagouda wollen sie auch hier ein Adoptions- und Patenschaftsprojekt aufbauen.

                      

25 Jahre Region Togo

Fast alle dieser 28 afrikanischen Schwestern trafen sich vom 22. bis 27. Februar 2009 zum 25-jährigen Bestehen im Regionalsitz in Sokodé (Togo) mit der Delegation aus Rom. Spirituelle Vertiefung, die Wahl der neuen Regionalleitung, Reflektionen, Gespräche, Gruppen- und Plenumarbeiten standen auf dem sehr intensiven Programm, feiern, singen und beten bildeten den heiteren Rahmen. Zum Abschluss dankte Madre M. Vera Loss für die engagierte Arbeit und forderte ihre Mitschwestern auf „in schwesterlicher Gemeinschaft an einer jungen, dynamischen Region zu bauen.“           

 

Spendenkonto: Kongregation der Katharinenschwestern Region Togo, Sparkasse Münsterland Ost, Konto 16001737, BLZ 400 501 50

 

 

 

(Ursula Schaffitzel aus Am Puls 1-2010)

information@katharinenschwestern.de