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 „Skandalös, die Jugend von heute!“

 

Regina Protmann (1552 - 1613)

 

Fassungslos und ohne Verständnis werden die Eltern Reginas reagiert haben, als sie ihnen eröffnete, dass sie das wohlhabende und behütende Patrizierhaus ihres Vaters, der als Kaufmann in der Handelsstadt Braunsberg ein Handelshaus führte, verlassen und aus dem bürgerlichen Milieu aussteigen wolle. Sie war erst 19 Jahre alt, lebenslustig und hübsch, der Mittelpunkt der jungen Gesellschaft. Doch sie war auch begabt, entschieden und entscheidungsfähig. So vermochte sie ihren Entschluss gegen Elternhaus, Zeitgeist und bürgerliche Gesellschaft zielstrebig durchzusetzen.

 

Aber warum tat sie das? Kann man schon mit 19 Jahren des überkommenen Lebens überdrüssig sein? War sie übergeschnappt oder Verführern auf den Leim gegangen?

Regina hatte dafür eine andere Erklärung. Hatte sie nicht die erregten Debatten um die rechte Lehre - hier katholisch, dort protestantisch - im Haus ihrer Eltern mitbekommen, die Gespräche um die Schicksale von Stadt und Land, um Streit und Krieg? Hatte sie nicht gesehen, in welche aussichtlose Not die Tagelöhner und armen Leute gerieten, wenn sie krank wurden? Hatte sie nicht die Verlassenheit und Verwahrlosung der elternlosen Kinder wahrgenommen? Und spürte sie nicht in ihrem Herzen den Drang zu helfen, zu sühnen, für andere da zu sein?

 

Vor allem hatte sie sich von Jesus Christus faszinieren lassen. Ihn suchte sie mit allen Fasern ihres Herzen. Er hatte sie mit seinem Licht erfüllt. Ihn wollte sie zum Freund .... und zwar für immer. Darum zog sie mit zwei Freundinnen in ein baufälliges Haus. Dort lebten sie einfach, beteten viel, studierten die heilige Schrift und fragten nach dem, was Gott von ihnen wollte - denn nur dann war ihr neuer Weg der Richtige. Andere Mädchen schlossen sich ihnen an.

 

Doch wer Gott sucht, findet ihn nicht nur im Gebet, sondern nach Jesu Wort in seinen Brüdern und Schwestern. In ihnen will er geliebt und Freund sein. Sie gingen in die Häuser der Kranken und Armen, sie zu pflegen, mit Arzneien und Nahrung zu versorgen und verhalfen ihnen nach Möglichkeit zu ihrem Recht. Die Kinder sammelten sie um sich und richteten eine Schule ein, brachten ihnen Glaube, Hoffnung und die Liebe Gottes nahe, lehrten sie aber auch Lesen und Schreiben und machten sie tüchtig für das Leben. Sie suchten den Gottesdienst zu verschönern und kümmerten sich um die Kirchen, um Geräte und Gewänder. Mittelpunkt und Führerin war Regina. Sie vermochte ihre Mitschwestern anzuleiten und zu begeistern. Durch ihr Vorbild suchte sie sie mitzureißen. Gleichzeitig wollte sie aber auch eine geregelte Grundlage und Beständigkeit für das Leben ihrer Gemeinschaft. Sie schrieb eine Ordensregel, die auch die Bestätigung der Kirche erhielt.

 

Regina Protmann starb am 18.01.1613 mit 61 Jahren mit dem Wort auf den Lippen, das während ihres ganzen Lebens ihr Wahlspruch war: „Wie Gott will“! Er ist noch heute das Lebensmotto der Katharinenschwestern.

Am 13.06.1999 wurde Regina Protmann selig gesprochen. Dadurch wird sie als eine Frau vorgestellt, die wach und aufmerksam auf Gott gehört und mit allem Eifer suchte, Gott so zu lieben, wie er geliebt werden will nach dem Beispiel seines Sohnes Jesus, dem sie mit ihrer ganzen Existenz nachfolgen wollte. Vielleicht können auch Sie Regina Protmann lieb gewinnen und sie um ihre Fürbitte anrufen. Sie hilft, wir haben es erfahren und von anderen gehört.

 

                                                                                                                                 Schwester M. Ludgera Stolze

 

information@katharinenschwestern.de